Montag, 27. Mai 2013

fkk jugend: Wir brauchen Euch!!

fkk-jugend e.V. feiert 60 Jahre im Rahmen des Bundespfingstlagers

Das Paket war kompakt geschnürt. Bundespfingstlager, 60-Jahr-Feier und Ehemaligentreffen der fkk-jugend e.V. - es musste einiges auf die Agenda, als sich die jungen deutschen Naturistinnen und Naturisten am Pfingstwochenende am Sonnensee in Hannover trafen. Der Bund für freie Lebensgestaltung (BffL) Hannover war Gastgeber des mehr als 220 Mädchen und Jungen, Frauen und Männer starken Treffens für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene, die sich der Freikörperkultur verbunden fühlen. Man hatte sich viel Mühe gegeben, um es für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer zu einem unvergesslichen Ergebnis werden zu lassen. (Wofür den Teamern und den Gastgebern, den Kochenden und auch allen anderen ein großes Dankeschön gebührt.)

Die Gegensätze hätten nicht größer sein können. Die fkk-jugend e.V. feiert und sämtliche Besucherinnen und Besucher sind in dicken Outdoor-Jacken eingepackt. Die Sonne hätte am Pfingstwochenende mit aller Kraft vom Himmel scheinen sollen. Stattdessen tropfte der Regen von den Jacken und Zeltdächern hinab und schaffte es sogar, den Erdboden hier und dort so sehr in Schlamm zu verwandeln, dass man mit seinen Schuhen darin stecken blieb.

Ein Hauch von Western-Dorf

Nichtsdestotrotz wird das Bundespfingstlager 2013 der fkk-jugend e.V. in Erinnerung bleiben. Denn jeder hat die Gelegenheit gehabt, seinen Ort in der großen Veranstaltung  zu finden. Die Ehemaligen trafen sich beim Ehemaligentreffen mal wieder. Die aktuellen Verantwortlichen aus den Landesverbänden hatten die Möglichkeit gehabt, anstehende Projekte für die fkk-jugend e.V. zu planen. Die Kinder und Jugendlichen erlebten eine Vielzahl von Programmpunkten: Bullriding, Ponyreiten, kreative Workshops. Ein Hauch von Westerndorf ist durch das Gelände am Sonnensee gegangen. Dies war nicht nur aus dem Grunde, dass das Bundespfingstlager als Western-Lager stattfand und sogar der Bundesvorsitzende der fkk-jugend, Andreas Fischer, und viele Jugendverantwortliche per Steckbrief gesucht wurden. Ein Kopfgeld war auf jeden einzelnen ausgesetzt.

Besonders begehrt war der sogenannte „Nacki-Dollar“, mit dem die jüngeren Besucherinnen und Besucher Süßigkeiten am Sonnensee haben kaufen können. Der besondere Gag am „Nacki-Dollar“: das Konterfei des DFK-Präsidenten Kurt Fischer zierte den Geldschein. Ob die „Nacki-Dollars“ mit der eigenhändigen Unterschrift Kurt Fischers letztendlich im Museum landen ?

Brummender Bass und Wanderlied mit Klampfe

Wo sonst eine Natur-Idylle nur durch den Lärm der nahen Bundesautobahn beeinträchtigt wird, trieb in den Tagen des Bundespfingstlagers auch DJ Rob sein Unwesen. Moderner Sound, unterstützt durch brummenden Bass, brachte eine willkommene Unruhe an den Sonnensee.  Die Altvordern versammelten sich in gewohnter Manier mit Klampfe im Kreis und sangen so manches Wanderlied.

Wenn sechzig Jahre hinter einem Jugendverband liegen, ist dies Grund genug, Lobreden zu halten. Bei der fkk-jugend e.V. war es nicht anders. Der Präsident des Deutschen Verbands für Freikörperkultur (DFK), Kurt Fischer, fand am Sonnensee in Hannover die passenden Worte für den Geburtstag der fkk-jugend e.V. . Er ermunterte, sich in der fkk-jugend e.V. zu engagieren: „Wir brauchen Euch.“ Kurt Fischer zeigte sich beeindruckt von der „Kreativität und Ernsthaftigkeit unserer Bundesjugend und ihrer Aktiven in den Vereinen und Verbänden“.

Ein hartes Brot“ nannte der DFK-Präsident Kurt Fischer die heutige Jugendarbeit. Es gebe viele Schwellen zu überspringen. Konkret nannte er das Überangebot an Freizeitaktivitäten und Gestaltungsmöglichkeiten, flexible Schulangebote sowie komplizierte Arbeitsabläufe und aufwendige Studiengänge genannt. Er hat den anwesenden jungen Menschen Mut zugesprochen: „Findet Euch zusammen. Geht Partnerschaften ein. Alle müssen miteinander im Gespräch bleiben und unser FKK-Profil darstellen.“

Gemeinsame Geschichten schreiben“

Der amtierende Bundesvorsitzende der fkk-jugend e.V., Andreas Fischer, war sich mit Kurt Fischer einig. „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an.“ Den Älteren rief er in Erinnerung, jede und jeder habe prägende Erfahrungen in der fkk-jugend gemacht, dass aus den ersten vorsichtigen Begegnungen mit der Freikörperkultur lebenslange Geschichten geworden seien. Wo in früheren Zeiten bündische Traditionen gepflegt worden seien, gehe es heute darum, Event-Charakter zu schaffen.
In den Naturistenvereinen vor Ort falle  es den Verantwortlichen oft schwer, Jugendarbeit zu gestalten. Landesverbände füllten die Lücke aus, um Kinder und Jugendliche an die fkk-jugend zu binden. Programmatisch formulierte er: „Es geht darum, gemeinsame Geschichten zu schreiben.“

Christoph Müller


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