Nacktwandern setzt einen touristischen Akzent
Christoph Müller im Gespräch mit Nicole Wunram
Für Aufsehen hat Nicole Wunram mit ihrem Buch
„Nacktwandern“ gesorgt, das 2011 auf den
Buchmarkt erschienen ist. „Die Wunram“ wird dieses Buch inzwischen unter vielen
Naturisten genannt. Die Familienfreizeit „Mee(h)r erleben“ am FKK-Campingplatz
Rosenfelder Strand hat die Gelegenheit gegeben, mit der sympathischen
Hannoveranerin ins Gespräch zu kommen. Schließlich ist die von ihr angebotene
Nacktwanderung im holsteinischen ein großer Erfolg gewesen. 62 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer hat die 7.5 Kilometer lange Wanderung begeistern können. Für den
DFK hat Christoph Müller mit der Buchautorin und Outdoor-Expertin gesprochen.
CM: Wie ist es für Dich deutlich, dass Dein
Buch erfolgreich auf dem Markt ist?
NW: Es gibt regelmäßige Bestellungen beim
Verlag. Auch im Wanderverband oder in der Outdoor-Szene ist es ein Thema. Was
besonderen Spaß macht, ist die Tatsache, dass es auf Veranstaltungen und
Messen, die wir besuchen, eigentlich das meistangefasste Buch ist. Der Titel
lässt immer noch aufhorchen und macht neugierig.
CM: Hat es durch die Veröffentlichung Deines
Buchs „Nacktwandern“ denn einen Boom beim unbekleideten Wandern durch die Natur
gegeben?
NW: Dies ist sicherlich so. Die Menschen sind
neugierig. Sie wollen es einfach auch einmal probieren, bleiben dann häufig
dabei. Wenn wir an die 62 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Nacktwanderung
während der Familienfreizeit „Mee(h)r erleben“ denken, so hat dies jede
Erwartung übertroffen. An Pfingsten sind wir mit insgesamt 92 Menschen im Lahn
Dill Gebiet nackt gewandert. Die Zahl der Interessenten ist einfach gewachsen.
Unzählige Menschen machen dann bei der Premierenwanderung die Erfahrung, dass
es ein erfrischendes Erlebnis, den Körper auch nochmal besonders spüren lässt.
CM: Inwieweit ist das Wandern in einer großen
Gruppe bei der eigenen Premiere hilfreich?
NW: Die große Gruppe bietet einen angenehmen
Schutz. Niemand fühlt sich alleine. Das Umgehen mit Reaktionen von Textilwanderern wird
erleichtert bzw. verstärkt. Es ist einfach eine große Sicherheit für den
einzelnen. Schließlich ist die erste Wanderung immer auch eine persönliche
Herausforderung.
CM: Welche Entwicklungen hat Dein Buch
möglicherweise vorangetrieben?
NW: Ich weiß nicht, ob ich so weit gehen
würde. Doch haben wir es mit großer Freude verfolgt, dass es in Undeloh in der
Lüneburger Heide inzwischen einen zweiten Nacktwanderweg gibt. Wie in Wippra,
wo es den ersten Naturistenstieg gibt, setzt das Nacktwandern einen touristischen
Akzent.
CM: Wieso sollten die Tourismus-Experten
darauf aufmerksam werden?
NW: Ich denke, dass Nacktwanderer oft lange
Strecken auf sich nehmen, um an Wanderungen teil zu nehmen. Nicht selten werden
dann auch Übernachtungen vor Ort gebucht und eine Einkehr in ein Lokal ist oft
in der Planung schon organisiert.
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