Mittwoch, 21. November 2012

Der nackte Mann!


Sabine Fellner / Stella Rollig / Elisabeth Nowak-Thaller (Hrsg.): Der nackte Mann , Verlag für moderne Kunst, Nürnberg 2012, ISBN 978-3-86984-357-5, 440 Seiten, 40 Euro



Was macht das Faszinierende am nackten Mann aus ? Ist ein nackter Mann überhaupt ein Faszinosum ? Irgendwie muss es schon so sein, denn der Ausstellungsband „Der nackte Mann“, der eine bis zum 17. Februar 2013 im Linzer Lentos Kunstmuseum begleitet, zeigt es auf eine eindrückliche Weise. Oder wie es im Katalog heisst: „Mehr als 300 Exponate … bilden zwölf Kapitel einer Schau, die in bislang ungesehener Weise die Rolle des Männerkörpers über mehr als ein Jahrhundert hinweg untersucht.“
Die Ausstellung und der Ausstellungskatalog „Der nackte Mann“ holen ein unsichtbares Thema aus dem Versteck. Es ist die Nacktheit des Mannes, die auch in der Gegenwart durch die Omnipräsenz der weiblichen Nackten sowie der weiblichen Erotik im Dunkel steht. Dies ist nicht unbedingt nachvollziehbar, wenn man sich die zahlreichen Fotografien und Kohlezeichnungen, die Ölbilder auf Leinwand und die Statuen anschaut. Der mit den Exponaten dargestellten Nacktheit kann man nicht mit Moralität und Abwehr begegnen. Dafür erscheinen die zahllosen künstlerischen Werke allzu natürlich.
Der nackte Mann gehört zum Leben. Diese Botschaft nimmt man nach der Lektüre des Ausstellungskatalogs „Der nackte Mann“ bzw. nach dem aufmerksamen Anschauen der Motive mit in den eigenen Alltag. In jenen Alltag, demgegenüber man sich überlegt, was den Mann und seine Männlichkeit ausmacht. So sind die zahlreichen Darstellungen unter dem Blickwinkel des Aktes und der Pose, der Herrschaft und des Bizeps, des Alters und des Schmerzes von einer Natürlichkeit geprägt, mit der man das Nacktsein des Mannes gerne akzeptiert.
Es erscheint ungewohnt, dass beispielsweise der entblößte Penis die Blicke auf sich zieht. Doch erlaubt im Kontext der Ausstellung „Der nackte Mann“ die bildende Kunst, das vermeintliche Skandalon sachlich und emotionsarm anzuschauen. Sie glauben es nicht. Dann wagen sie es doch, den „liegenden Akt“ des Guglielmo Lüschow aus dem Jahre 1900 anzuschauen oder auch das Bild „Auf der Bergspitze“, das Istvan Szonyi im Jahre 1925 mit Öl auf Leinwand geschaffen hat. Der nackte Mann, der sich neben einem Freund mit nackten Oberkörper präsentiert, spricht schon seine ganz eigene Sprache. Seinen ganz eigenen Charme hat der „männliche Akt“ der Margarete Depner aus dem Jahr 1930. Der im Mittelpunkt hockende junge Mann wirkt mit seinem Bloßsein auf seine Weise unschuldig.

Für Nachdenklichkeit sorgen natürlich auch noch die ergänzenden Aufsätze. Sabine Fellner bezeichnet den nackten Mann als Tabu. Christina von Braun schreibt über „Nacktheit, Scham und Männlichkeit“. Peter Weiermair macht sich Gedanken zum „homosexuellen Blick“ und äußert sich zum Thema: „Der männliche Akt im Bild als Objekt des homosexuellen Verlangens.“ An einer Stelle heißt es: „Die Geschlechterfrage als gesellschaftspolitisches Kernthema ist zentral für einen Kunstbegriff, der Kunst als Medium zum Verständnis der Welt auffasst, Kunst als Katalysator der Erfahrung individueller Lebensrealitäten, Kunst aber auch als Mittel zur Erprobung sozialer Möglichkeiten.“ Mit der Ausstellung und dem Katalog „Der nackte Mann“ sollte die gegenwärtige Gesellschaft die Gelegenheit beim Schopfe packen und einmal auf das Ungewohnte schauen – den nackten Mann.

Der Ausstellungskatalog und die Ausstellung „Der nackte Mann“ sucht nach dem Alltäglichen des nackten Mannes, das im privaten Rahmen niemand leugnen würde. Gönnen Sie sich die Gelegenheit, dies auch zu sehen.
Christoph Müller

Montag, 12. November 2012

Natunion - Single Trips (Vorsaison 2013)


Natunion Single Naturist Trips
vom 24. bis zum 31.05. und vom 31.05. bis zum 07.06.2013
Hotel Vritomartis  - Chora Sfakion - Kreta


Miramare Reisen, der “Erfinder” der FKK-Reise, nun seit über 50 Jahren auf dem naturistischen Reisemarkt tätig, entwickelt ein Angebot für Alleinreisende.

Immer wieder wurde der Reiseveranstalter und seine Partner in der NATUNION INTERNATIONAL, einer Kooperation von 7 europäischen FKK-Reiseveranstaltern, gefragt, warum es eigentlich nie ein naturistisches Angebot für Einzelreisende gebe? Durch Trennung oder Tod sind manche Naturistinnen und Naturisten alleinstehend und haben keine(n) Partner/in, der/die bereit war, mit ihnen einen naturistischen Urlaub zu verbringen, denn vor allem für Menschen, die FKK-Urlaub (noch) nicht kennen, kann die Schwelle sehr hoch liegen.

Leider hatten auch die FKK-Reiseveranstalter bisher nur wenig für diese Menschen zu bieten, weil einige Resorts ihre Tore für alleinstehende Menschen gar nicht erst öffnen. In den anderen Resorts und Hotels trifft der Einzelreisende auf Familien oder Paare und fühlt sich als dort eher ausgeschlossen oder doch zumindest am Rande stehend.

Die Reiseveranstalter meinen jedoch, dass Urlaub Spass machen und dass man ihn am besten in Gesellschaft mit Menschen, die ähnlich empfinden, zubringen solle.

Miramare Reisen hat zusammen mit dem niederländischen NATUNION-Partner INTERNATUUR die erste NATUNION Single-Naturistenreise für Alleinreisende organisiert. Zwei Reisen mit unterschiedlichen Programmen. Damit wird es Einzelpersonen (weiblich wie männlich) ermöglicht, einen interessanten und entspannten FKK-Urlaub zu verbringen, ohne sich unwohl zu fühlen. Dazu wurde das wunderschöne Hotel Vritomartis auf Kreta ausgesucht.

Die Gäste werden in einem Einzelzimmer mit Blick auf die Berge wohnen, im Miramare-Katalog oder auf der Website www.fkk-urlaub.de wird das Hotel ausführlich vorgestellt.

Begleitet werden die Reisen von Reiseleiterin Karin, die die Gäste im Hotel Vritomartis willkommen heißen wird. Karin spricht mehrere Sprachen, darunter natürlich auch Deutsch. Karin hat 25 Jahre Erfahrung und hat schon viele Workshops im Bereich Reisen und Erholen veranstaltet. Zudem ist Karin eine erfahrene Yogalehrerin und eine passionierte Reiseführerin für Griechenland. 

Die internationalen NATUNION Single-Naturistenreisen werden in zwei aufeinander folgenden Wochen angeboten. Der Gast hat die Wahl zwischen einer eher aktiven und einer eher entspannten Woche, oder aber beide Angebote werden zu einem zweiwöchigen Urlaub kombiniert.

Aktive Woche 24. – 31. Mai 2013 mit folgenden Programm:

24. Mai: Abflug von einem Fughafen in Deutschland nach Kreta.

Abends Willkommensdrink an der Hotelbar von Vritomartis         

25. Mai: River Safari Ausflug zum von Previl-Strand per Boot zurück nach Plakias.

26. Mai: Vormittags Erholung entweder am Pool oder am Strand. Nachmittags Ausflug zu einer Verkostung kretischer Weine.

27. Mai: Wanderung durch die Samaria-Schlucht. Hin- und Rückweg per Schiff.

28. Mai: Bootsausflug nach Loutro, Wanderung entlang der Küste zum Sweetwaterbeach (Süßwasserstrand), danach Erholung am Strand.

29. Mai: Inselrundfahrt nach Frangokastello, Plakias, Spili und Agia Galini.

30. Mai: Vormittags Ausflug zu den Bergdörfern  Anopoli, Aradena und Agios Loannis,
 Mittagessen  in Anopli. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.

31. Mai: Rückflug nach Deutschland



Erholsame Woche mit folgendem Programm:

31. Mai: Abflug von einem Fughafen in Deutschland nach Kreta.

Abends Willkommensdrink an der Hotelbar von Vritomartis

Für jeden Tag:

Vor dem Frühstück leichte, grundlegende Yoga- und Entspannungsübungen.


1. Juni: Wanderung zum Strand, Mittagessen am Filaki Beach, danach Erholung am Strand.
.
2. Juni: Wanderung in der Imbros Schlucht, entpannter Nachmittag am Hotelpool oder am Hotelstrand.

3. Juni: Ausflug nach Loutro mit dem Boot und Spaziergang entlang der Küste zum Sweetwaterbeach (Süßwasserstrand), danach Erholung am Strand.

4. Juni: Ausflug nach Frangokastello, Mittagessen in Plakias, nachmittags relaxen am FKK-Strand von Plakias.

5. Juni: Vormittags faulenzen am Hotelpool oder am Hotelstrand, nachmittags Fahrt zu einer Verkostung kretischer Weine.

6. Juni: Vormittags Fahrt zu den Bergdörfern Anopoli, Aradena und Agios Loannis. Mittagessen in Anopli. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.

7. Juni: Rückflug nach Deutschland.


Im Preis enthalten sind :
Flüge und Transfers, Teilnahme an den verschiedenen Programmpunkten (einschließlich der Ausflüge). Die Teilnahme an den Ausflügen ist selbstverständlich nicht verpflichtend.
Unterkunft im Einzelzimmer mit Halbpension (Frühstück und Abendessen).
Neben der normalen Auswahl aus Fleisch- und Fischgerichten ist es auch möglich vegetarische Gerichte zu erhalten. Die meisten Lebensmittel kommen aus der Umgebung des Hotels.

Mittagessen und Getränke sind nicht im Preis enthalten.



Dienstag, 6. November 2012

Wiederwahl! Sieglinde Ivo als Präsidentin der INF bestätigt!


Die Österreicherin Sieglinde Ivo ist im September als Präsidentin der Internationalen Naturisten-Föderation (INF) in ihrem Amt bestätigt worden. Christoph Müller fragt nach den Aufgaben und Zielen, den Realitäten und Visionen in der internationalen Freikörperkultur.



Liebe Sieglinde, herzlichen Glückwunsch zu Deiner Wiederwahl als Präsidentin der Internationalen Naturisten-Föderation.
Danke!!!!
Was sind Deine Ziele für die kommenden vier Jahre?
Wichtig für mich ist jetzt, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und nach Möglichkeit Ideen auszubauen. Wir wollen auf Messen vertreten sein, diese Angebote ausbauen. Wir haben eine neue Webseite in Arbeit, die eigentlich schon fertig sein sollte. Sie ist sehr umfangreich und natürlich auf dem neuesten Stand der Technik. Es bleibt noch einiges zu erledigen, um wirklich eine „Top“-Seite anbieten zu können. Wir werden auf jeden Fall noch im Dezember „online“ gehen können. Damit erhoffen wir uns einen weiteren Werbeeffekt, vor allem für „Noch-nicht-Mitglieder“! Gezielt wollen wir Ferienzentren, aber auch Einzelmitglieder ansprechen. Vorrangiges Ziel muss es sein unsere Mitgliederzahlen zu erhöhen.

Du bist dafür bekannt, Netzwerke knüpfen zu wollen und knüpfen zu können. Inwieweit wird sich Deine Präsenz in den sozialen Netzwerken verändern? Wie willst Du die Präsenz der Naturisten in der Öffentlichkeit verstärken?
Im Augenblick sind wir auf einem guten Weg. Facebook, Twitter und Blog werden gut angenommen und bringen auch Diskussionen mit Nichtnaturisten. Alles Punkte, die man auf alle Fälle positiv bewerten muss. Diese Schiene muss sich jetzt einmal etablieren und fest in den Köpfen von Föderationen und deren Vorständen verankern. Viele müssen da noch eine gewisse Hemmschwelle überwinden, die Überzeugung zu gewinnen, dass dies ein wichtiges Kommunikationsmittel ist, um seine Ideen unter die Leute zu bringen. Für die Ankündigung von Veranstaltungen sind Facebook, Twitter und Blog ein geradezu ideales „Informationsportal“. Vorerst genügt mir das, kleine feste Schritte, die beharrlich verfolgt werden müssen.

Unser Blick in den europäischen Ländern ist allzu häufig auch in der FKK-Szene von einer nationalen Sichtweise geprägt. Im besten Falle versuchen wir, uns europäisch zu verstehen. Wie sieht die Situation der FKK-Bewegung auf anderen Kontinenten aus? Haben die Naturisten auf anderen Kontinenten vergleichbare Sorgen wie die europäischen Föderationsmitglieder?
Wir haben leider alle die gleichen Sorgen. Wir singen das Klagelied der schwindenden Mitgliederzahlen. Daher muss weltweit daran gearbeitet werden, die Nackturlauber als Mitglieder zu gewinnen. Wir müssen aber vor allem die Sprache und die Kommunikationsformen der Zeitgenossinnen und Zeitgenossen treffen. Dies bleibt die Herausforderung.

In den europäischen Urlaubsländern wird die Freikörperkultur zunehmend an den Rand gedrängt. Bisherige Naturisten-Campingplätze werden zu textilen Campingplätzen. Was unternimmt die INF, um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken?
Leider sind uns auf diesem Gebiet die Hände gebunden. Wir können mit schwindenden Mitgliederzahlen im Hintergrund nichts erreichen. Die Ferienzentren gehen natürlich nur von den Zahlen aus. Textilgelände haben kleinere Stellplätze. Dies heißt, man kann auf einem Textil-Platz mehr Gäste unterbringen. Wenn jetzt Plätze neu gestaltet und renoviert werden, ist es natürlich eine reine Rechenaufgabe, bis wann sich die Ausgaben amortisiert haben müssen, daher dann auch die Idee mit der Umwandlung in einen Textilstrand. Wenn dann noch die Auslastungszahlen der letzten Jahre etwas rückläufig waren, ist für die Geschäftsführung klar, was sie entscheiden werden. Dass gleichfalls die Urlaubsbuchungen für die Textilstrände rückläufig sind, spielt dann leider eine untergeordnete Rolle.

In den europäischen Ländern wird die FKK-Bewegung bunter. Die Naturistenvereine mit ihren Vereinsgeländen werden immer greiser. Die freie Szene kämpft um freiwerdenden Raum. Inwieweit will sich die INF diesen Entwicklungen anpassen ?
Mitkämpfen!!!!! Und gemeinsame Räume schaffen !!!

Du hast vor kurzem einmal gesagt: „Wenn man seine Kleider auszieht, ist es, wie wenn man die Arbeit beiseitelegt, man ist ein freier Mensch.“ Magst Du diesen Gedanken noch einmal vertiefen?
Man ist sich selbst ein Stück näher!

Eine neues Buch über die Nacktheit...





Volkmar Ellmauthaler: Nackt. Das Buch – 24 Versuche über das Natürliche – Wien: editionL 2012.  ISBN 978-3-902245-07-6. 444 S.

Was macht die Faszination des Nacktseins aus? Auf dem Buch-umschlag wird schon ein Bogen gespannt: „Sich nicht bedeckt zu halten, bedeutet ja Befreiung von Scham und Wut; Beziehung auf Augenhöhe, Wertschätzung, Selbstachtung, Genuss, …“. Mit diesem Selbstverständnis ist das ganze Buch des gelernten Philosophen und Psychologen Volkmar Ellmauthaler geschrieben, der mit seinem Buch „Nackt“ vor allem ein überzeugendes Plädoyer für die Freikörper-kultur vorlegen wollte. Es ist ihm auch gelungen.
Dicht schreibt Volkmar Ellmauthaler auf den 444 Seiten des Buches „Nackt“. Der neugierige Leser muss schon eine große Offenheit ha-ben, sich mit Theologie und Philosophie, Psychologie und Krimino-logie auseinanderzusetzen. Was der Leser entdeckt, ist eine tiefgrün-dige Auseinandersetzung mit der Freude am Nacktsein. Grosse Freude macht es zum Beispiel, wenn Ellmauthaler den Leser im dialektischen Denken willkommen heißt. Eine Seltenheit für den Bildungsbürger, der seine Lebensweise intellektuell zu begründen mag.
Es deutet sich auf der lebenspraktischen Ebene an, ob das Nachdenken über das Nacktsein genauso gesellschaftlich missliebig erscheint wie das Nacktsein an sich. Ellmauthaler setzt sich darüber hinweg und versucht eher inhaltliche statt emotionale Antworten zu geben – getreu dem Motto: „Ich bin nackt – und das ist gut so.“ Über vieles, was Ellmauthaler schreibt, lässt sich trefflich diskutieren. Seine Posi-tionierung erscheint mehr als klar, wenn er schreibt: „Grundsätzlich scheint es so zu sein, dass die zwängliche Bedeckung von Körpern bei gleichzeitiger Unterstellung unkontrollierter tierischer Sexualität einen Akt tiefenpsychologischer Verdrängung diesbezüglicher Ängste dar-stellen könnte …“.

Überzeugend erscheinen deshalb auch die Fotografien, die sich immer wieder in dem Buch „Nackt“ finden. Sie sprechen für eine Natür-lichkeit, wenn eine junge Frau nackt auf ein Pferd steigt oder ein Pärchen nackt am Frühstückstisch hockt. Ungezwungenheit prägen diese Bilder, die einfach aus dem Alltag genommen erscheinen. So kann man ohne Probleme betonen, dass sowohl in der visuellen, aber auch in der schreiberischen Darstellung das Buch „Nackt“ ein Gewinn ist. Allzu gerne liest man Sätze wie: „Eine ungezwungen gelebte Nacktheit kann … die Grundvoraussetzung für eine unkomplizierte, eben nicht in Ohnmachtsphantasien steckenbleibende Erziehung  zu einer dem Alter adäquate Sexualität werden …“.
Was die Lektüre zwar beschwerlicher, aber auch erkenntnisreicher macht, ist das Kapitel über Sexualstraftäter. Ellmauthaler weist auf eine Lücke hin, die es in der Freikörperkultur zu geben scheint. Diese lässt er wohl auch bewusst offen, wenn er schreibt: „Ein Mensch braucht ethische Normen, im Detail auch Moral, jedoch nicht im Sin-ne der Manichäer unter uns, die am liebsten ihre Welt in Gut und Böse teilen – weil das so einfach ist, weil man dann rasch urteilen und sich selbst über die Dinge erheben kann. Nein: Das Mehr, das wir Menschen brauchen, ist Akzeptanz, Zuneigung, Empathie – im Sinne einer nicht enden wollenden Behutsamkeit und Klarheit gegenüber allem, was ist.“
Einer solchen Klarheit sollte sich die FKK-Bewegung auch stellen, indem Ellmauthaler als tiefgründiger Autor, der seriös das Nacktsein zu erklären versucht, in gute Gesellschaft kommt und nicht mehr ein einsamer Rufer bleibt. Ein eindrucksvolles Buch.
Christoph Müller (11/2012)